HĂ€ufig gestellte Fragen zur Gigabit-Richtlinie des Bundes 2.0

Hier finden Sie ein paar von Dr. Först Consult kuratierte Antworten auf hÀufige Fragen.

Grundlagen

Meine Frage wurde nicht beantwortet. Was nun?

Wenn Sie eine Frage haben die hier und in den Informationen zu Ihrer Kommune nicht ausreichend geklĂ€rt werden konnte dann melden Sie sich bitte. Am besten geht das ĂŒber unser Ticketsystem.

Warum wird zwischen Down- und Upload unterschieden?

FĂŒr die meisten privaten Anwendungen wie z.B. Streaming ist der Download, also das Empfangen von Daten, wichtiger als der Upload, das Senden von Daten. In elektrischen Leitungen können diese Prozesse nicht gleichzeitig stattfinden und mĂŒssen sich abwechseln. In Glasfaserkabel hingegen können Daten gleichzeitig gesendet und empfangen werden. Speziell bei gewerblichen Anwendungen wird der Upload einen weiteren Bedeutungszuwachs erfahren.

Was heißt FTTH, FTTB und FTTC?

  • FTTH steht fĂŒr „Fiber to the home“, also Glasfaser bis in die Wohnung. Hier laufen die Kabel von der Straße bis in die jeweiligen Wohneinheiten und werden erst dort in elektrische Signale auf Kupferleitungen umgewandelt.

  • FTTB steht fĂŒr „Fiber to the building“ und beschreibt die Umwandlung des Lichtsignals im Glasfaserkabel in ein elektrisches im Keller oder Erdgeschoss des GebĂ€udes. Bei EinfamilienhĂ€usern gleichbedeutend zu FTTH.

  • FTTC meint „Fiber to the curb" und ist als VDSL eine weitverbreitete Technik bei der VerteilerkĂ€sten durch Glasfaser versorgt werden und dann das Internet mittels Kupferkabeln in die HĂ€user bringen.

Was ist ein Netzbetreiber?

Unter Netzbetreibern versteht man Firmen, die den Internetanschluss betreiben und die Daten ĂŒber das verlegte Netz (InterNET) verbreiten. Bekannte Firmen sind zum Beispiel die Telekom, Vodafone oder Telefonica/O2.

Was ist Glasfaser?

Glasfaserkabel haben im Kern hauchdĂŒnne Fasern aus Glas. In diesen sog. Lichtwellenleitern können mittels Lichtsignal große Datenmengen schnell ĂŒber weite Distanzen transportiert werden. Es handelt sich also um eine Technologie zum Senden und Empfangen von Daten. DafĂŒr mĂŒssen neue Kabel verlegt werden, die mitunter bis in Ihre Wohnung reichen (FTTH).

Schema eines Glasfaserkabels. Der flexible Glasstrang im inneren kann Licht leiten welches die Daten ĂŒbertrĂ€gt. Quelle: Susie Maestre, 2021.

 

Ein Verband von Mikrorohren wie sie verlegt werden. In diese können nachhaltig Glasfaserkabel geschossen werden.

Was versteht man unter "homes passed"?

Wird Glasfaser in Ihrer Straße verlegt und Sie entscheiden sich gegen einen Anschluss Ihres Hauses, gilt Ihr Haus als "homes passed" (eng.: Haus ĂŒbergangen). Es handelt sich also um ein GebĂ€ude mit naheliegendem Zugang zu Telekommunikationsleitungen aber ohne persönlichen Anschluss. Beachten Sie bitte, dass das fĂŒr Förderungen eine Rolle spielt. Passed-versorgte Adressen, die ĂŒber die Möglichkeit eines HFC- oder FTTB-Anschluss zu marktĂŒblichen Konditionen verfĂŒgen, sind grundsĂ€tzlich nicht förderfĂ€hig.

Welche leistungsgebundenen Netztechnologien gibt es sonst? (DSL und Kabel)

Neben dem neuen Glasfasernetz gibt es leitungsgebunden u.a. noch das Kupfernetz der Telekom (DSL) und Kabelnetze.

  • Ersteres kommt in verschiedenen Varianten, wie z.B. ADSL, VDSL & Super Vectoring DSL, wobei nur mittels Super Vectoring Bandbreiten von 100-250 Mbit/s erreicht werden können.

  • Über Kabel-, Koax- oder HFC-Netze, können mit entsprechendem technologischem Standard (DOCSIS 3.1 und höher), 500-1.000 Mbit/s im Download geliefert werden.

Welche Vorteile bietet Glasfaser?

Die Glasfasertechnologie bietet den Vorteil, dass der Betrieb 50% weniger Strom benötigt als vorhandene Technologien und grĂ¶ĂŸere Datenmengen in kĂŒrzerer Zeit transportiert werden können. Die Übertragung gilt als relativ abhörsicher und störungsĂ€rmer. Außerdem können Daten auch schneller gesendet werden. Garantiert eine Wertsteigerung fĂŒr jedes GebĂ€ude. Das Glasfasernetz, wie es jetzt verlegt wird, ermöglicht eine Versorgung jeder Wohnung mit einer eigenen Glasfaserleitung, was die Internetleistung unabhĂ€ngig macht. Sie können sich also darauf verlassen, dass Sie zu jeder Tageszeit gutes Internet haben.

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Ausbau

Förderung oder eigenwirtschaftlich. Welche Unterschiede gibt es?

Die Art und Weise des Ausbaus unterscheidet sich nicht wirklich aber auf Sie könnten Kosten zukommen. Im geförderten Ausbau wird das Kabel garantiert mindestens bis an die GrundstĂŒcksgrenze gelegt (siehe „homes passed“) und mit der Zustimmung des GrundstĂŒckseigentĂŒmers auch bis in den Keller/das Erdgeschoss verlegt (FTTB). Und das alles fĂŒr den EigentĂŒmer kostenlos und ohne Tarifverpflichtung! Falls Ihr GebĂ€ude eigenwirtschaftlich angeschlossen wird, gibt es unterschiedliche Vermarktungsvarianten der ausbauenden Unternehmen. Über die Konditionen und Kosten des Ausbaus informieren Sie sich bitte bei den Unternehmen selbst.

Ich habe eine Beschwerde / eine Schadensmeldung. Wer ist zu kontaktieren?

Dann sind Sie hier genau richtig! Soweit Ihre Kommune von uns, Dr. Först Consult, betreut wird kĂŒmmern wir uns um Kommunikation und Probleme zwischen BĂŒrgern, den ausfĂŒhrenden Firmen und der Kommune. Falls Sie Kontakt aufnehmen möchten, steht Ihnen unser Ticketsystem zur VerfĂŒgung. Dort können Sie Nachrichten inkl. angehĂ€ngter Bilder an uns senden. Dieser Service steht nur BĂŒrgern teilnehmender Kommunen zur VerfĂŒgung.

Mit welcher Internetleistung kann ich nach dem Ausbau rechnen?

Ziel des Ausbaus ist eine gigabitfĂ€hige Versorgung jedes GebĂ€udes im Gebiet der Kommune mit mindestens 1.000 Mbit/s symmetrisch im Down- & Upload. Geförderter Ausbau erfolgt in den neuen Förderprogrammen auf Basis von Glasfaser bis in die GebĂ€ude. Die BandbreitenverfĂŒgbarkeit ist hier nach oben nahezu offen.

Warum wird bei mir gebaut?

Wenn Sie in einer von uns unterstĂŒtzten Kommune ansĂ€ssig sind und auf diese Webseite gelotst wurden, handelt es sich bei Ihnen um einen geförderten und/oder eigenwirtschaftlichen Glasfaserausbau. Zu erkennen ist das an GrĂ€ben, Kabeltrommeln, Baumaschinen oder PKWs mit Werbung von Telekommunikationsunternehmen (TKUs) sowie Tiefbaufirmen

Werden nur WohngebÀude angeschlossen?

Nein, alle Adressen sollen versorgt werden.

Wie funktioniert das Förderverfahren "Gigabit-Richtlinie des Bundes 2.0"?

Im April 2023 veröffentlichte der Bund eine neue Förderrichtlinie. Lesen Sie mehr auf der Seite des Bundesministeriums fĂŒr Digitales und Verkehr: ↗ https://bmdv.bund.de/SharedDocs/DE/Artikel/DG/relaunch-des-breitbandfoerderprogramms.html.

Ziel der Ausbauförderung ist es, auch wirtschaftlich unrentable Adressen und Bereiche mit schnellem Internet zu erschließen. Sobald Ihre Kommune an dem Verfahren teilnimmt, gilt folgender Ablauf: ZunĂ€chst wird eine Liste aller GebĂ€ude erstellt in welcher dann die Netzbetreiber (Telekom, Vodafone etc.)  ihre bestehenden und geplanten Versorgungsleistungen vermerken. Dabei versuchen diese rentable Gebiete eigenwirtschaftlich zu erschließen. GebĂ€ude, die jetzt oder innerhalb der nĂ€chsten 1-3 Jahren mit mindestens 200 Mbit/s im Down- & Upload oder 500 Mbit/s im Download versorgt werden können, werden nicht gefördert. Es werden Ausbauverpflichtungen der Netzbetreiber unterzeichnet. FĂŒr die restlichen Gebiete wird der Ausbau im Rahmen einer Ausschreibung von der Kommune vergeben.

Wie werden auszubauende Gebiete ausgewÀhlt?

Wenn sich eine Kommune fĂŒr den Ausbau im Rahmen eines Landes- oder Bundesförderprogramm entscheidet, sollen prinzipiell alle GebĂ€ude im Gebiet der Kommune versorgt werden. ZunĂ€chst wird durch eine Abfrage bei den Netzbetreibern (Markterkundung) geprĂŒft welche GebĂ€ude schon ausreichend versorgt sind (Aufgreifschwellen) oder ĂŒber einen privatwirtschaftlichen Ausbau kĂŒnftig ausgebaut werden. Alle anderen, sprich förderfĂ€higen, GebĂ€ude können mit staatlichem Zuschuss erschlossen werden. Es gilt die Maßgabe, dass dem privatwirtschaftlichen Ausbau grundsĂ€tzlich Vorrang zu gewĂ€hren ist.

Wie wird das Glasfaserkabel verlegt?

Die RohrverbĂ€nde werden in den meisten FĂ€llen in 30-50 cm Tiefe - sofern vorhanden - im Gehweg verlegt. I.d.R. wird hierfĂŒr ein schmaler Graben gezogen. Dabei laufen die RohrverbĂ€nde sternförmig vom Netzverteiler ausgehend in die umliegenden Straßen. Vor jedem Haus wird ein Abzweig aus der LĂ€ngstrasse hergestellt, um von dort ein Röhrchen in den Anschlussraum zu leiten. DafĂŒr wird in Absprache mit dem HauseigentĂŒmer ein bestehendes Leerrohr genutzt, eine Erdrakete verwendet oder ein schmaler Graben ausgehoben. An der Haus- oder Kellerwand wird das Kabel mittels Kernbohrung durch eine abgedichtete HauseinfĂŒhrung ins Haus gefĂŒhrt (FTTB). Eine Erdrakete kann nur verwendet werden, wenn sich entlang ihrer geplanten Laufbahn keine Hindernisse wie Rohre oder Kabel befinden.

Wo wird in meiner Kommune ĂŒberall gebaut?

Suchen Sie dafĂŒr auf der Seite Ihrer Kommune oder hier nach Ihrer Kommune nach einer Karte der Ausbaugebiete. Wenn keine vorhanden ist wenden Sie sich bitte ĂŒber unser Ticketsystem an uns.

Ziel der Politik ist es, in absehbarerer Zeit (spĂ€testens aber bis 2030) eine flĂ€chendeckende, gigabitfĂ€hige Versorgung in Deutschland zu schaffen. Der Ausbau erfolgt StĂŒck fĂŒr StĂŒck ĂŒber das Gebiet der Kommune und erfolgt durch geförderten und/oder privatwirtschaftlichen Ausbau.

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Ihr Anschluss

Bei Ihnen wird kein Glasfaser verlegt aber bei Anderen schon?

Keine Sorge! Der Ausbau erfolgt StĂŒck fĂŒr StĂŒck. Auch werden Gebiete nicht unverzĂŒglich ausgebaut, welche eigenwirtschaftlich in den nĂ€chsten 3 Jahren mit Glasfaser oder in den nĂ€chsten 12 Monaten mit Kabel: DOCSIC 3.1 oder höher erschlossen werden. Erkundigen Sie sich auch bei der Hausbesitzerin ob diese mehr Informationen hat. (Zeitangaben unter Vorbehalt möglicher Komplikationen)

Bei mir wird gebaut. Bekomm ich also automatisch besseres Internet ins Haus?

Nicht zwangslĂ€ufig, da es sich auch um eine andere Baustelle handeln kann. Ob Glasfaserinfrastruktur verlegt wird, sehen Sie am einfachsten auf der Karte unter „Projektdetails“ in den Informationen zu Ihrer Kommune. Erkundigen Sie sich ggf. bei dem Hausbesitzer oder der Hausverwaltung. Das Glasfaserkabel muss auch in das Haus verlegt werden und der Anschluss durch einen Netzbetreiber aktiviert werden. Zusammengefasst: Ist die Baustelle wegen des Internetausbaus? Karte! Erkundigen Sie sich beim GebĂ€udebesitzer. Und falls Ihr Haus angeschlossen wird kontaktieren Sie einen Netzbetreiber Ihrer Wahl entsprechend der Informationen Ihres Hausbesitzers.

Mein Haus wird angeschlossen! Wie bekomme ich jetzt dieses Internet?

  1.  Erkundigen Sie sich bei Ihrem HauseigentĂŒmer nach etwaigen Informationen.
  2.  Wenden Sie sich an den ausbauenden Netzbetreiber und erkundigen Sie sich nach einem Glasfaseranschluss. In der Folge besucht Sie beim Anschluss nochmal ein Techniker und Sie benötigen einen glasfaserfÀhigen Router (i.d.R. das GerÀt, welches Ihr WLAN-Signal erzeugt). NÀheres Erfahren Sie von Ihrem Netzbetreiber.

Wir bauen an einer Straße in der Glasfaser liegt bzw. derzeit verlegt wird. Wie kommt das Kabel in das Haus?

Erkundigen Sie sich bei dem ausbauenden Netzanbieter nach Möglichkeiten Ihr GebĂ€ude anzuschließen. I.d.R. muss ein Vertrag mit dem Netzanbieter abgeschlossen werden.

Wir bauen neu! Bekommen wir auch einen Anschluss?

Die Förderung betrachtet den Ist-Zustand der BreitbandanschlĂŒsse. Falls Sie fĂŒr eine Förderung in Frage kommen möchten, melden Sie Ihre Bauabsichten so frĂŒh wie möglich der Kommune. Beachten Sie dabei auch die generellen Richtlinien zur FörderfĂ€higkeit. Oft erschließen Netzbetreiber Neubaugebiete eigenwirtschaftlich mit Glasfaser. Wenden Sie sich hierzu an den Bauherrenservice der Netzbetreiber.

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